Poslední úprava: Bc. Markéta Karlasová (02.02.2023)
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Poslední úprava: Bc. Markéta Karlasová (02.02.2023)
Ob nun Büro oder Fabrik, Schule und Universität, Kino oder Kneipe: Unser Alltag ist in großem Maße auch durch diejenigen Orte und Räume beeinflusst, in denen wir uns befinden. Sie vermitteln nicht nur spezifische Atmosphären, sondern prägen unser Wahrnehmen, Denken und Verhalten. Dabei zeigen sich gerade in der Moderne beschleunigte Veränderungsprozesse von Orten und Räumen. Sie erzeugt eine hohe Fluidität und Dynamik, die zur Auflösung fester Strukturen und zur Neuentstehung spezifischer Orte führt; und damit auch den sozialen wie individuellen Alltag grundlegend (?) umgestaltet.
Auch im zweiten Teil des Seminars fragen wir uns (angesichts unserer eigenen Alltagserfahrungen): Wo – und wie – findet Alltag in der Moderne statt und welche Funktionen sind mit ihm verbunden?
Diese und weitere Frage werden wir in 3 Schritten bearbeiten.
Im ersten Schritt werden wir uns mit theoretischen Texten zu Alltag und Moderne beschäftigen.
Im zweiten Schritt werden wir uns anhand ausgewählter Beispiele aus Literatur und Medien einen kleinen Überblick über Alltagsorte und ihre Bedeutung erarbeiten. Wir sprechen dabei über Büros und Fabriken, Schulen und Universitäten, Tankstellen und Parkplätze, Hotels und Gaststätten, Bahnhöfe und Supermärkte (usw.) sprechen – und fragen zugleich auch nach ihren spezifischen sozialen Funktionen und medialen Ästhetiken. Als Vorbilder dafür dienen uns Heinz Drüghs „Ästhetik des Supermarkts“ und Florian Werners „Die Raststätte. Eine Liebeserklärung“.
Im dritten Schritt schließlich werden wir anhand von zwei ausgewählten Orten – dem Wohnhaus und dem Supermarkt – deren literatur- und kulturgeschichtliche Entwicklung etwas tiefergehender erkunden. Denn wo sollten sich die modernen Wandelungsprozesse stärker zeigen als in denjenigen Häusern, die einerseits für das alltägliche Leben (das Wohnhaus) und andererseits für den alltäglichen Konsum (das Warenhaus) bestimmt sind? Das werden wir anhand von Werken aus dem 19., 20. und 21. Jahrhundert nachverfolgen. Dadurch können wir nicht nur die (literatur- und medien-)geschichtliche Entwicklung der jeweiligen Orte, sondern auch deren kulturelle und subjektive Wahrnehmung beobachten. Zu diesem Zwecke werden wir uns mit einigen der ‚großen‘ Werke der klassischen Moderne (u.a. Thomas Mann, Franz Kafka) beschäftigen und in deren Kontext zugleich auch Seitenblicke auf Fotografien, Filme und Serien werfen. Dabei wird es mit Blick auf die Gegenwart auch um den Vergleich zweier Texte (Clemens Meyers „In den Gängen“ und Dirk Kurbjuweits „Das Haus“) mit ihren Verfilmungen gehen.
Dies wird auch in diesem Semester voraussichtlich in Form zweier Workshops geschehen.
Eine Teilnahme am Seminar „Alltagsorte I“ ist keine Voraussetzung. Alle neu hinzukommenden Studierenden sind herzlich willkommen!