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Předmět, akademický rok 2024/2025
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Migration(en) in Mitteleuropa. Literatur, Geschichte, Politik und Gedächtnis - JMM661
Anglický název: Migration in Central Europe. Literature, history, politics and memory
Český název: Migrace ve střední Evropě. Literatura, dějiny, politika a paměť
Zajišťuje: Katedra německých a rakouských studií (23-KNRS)
Fakulta: Fakulta sociálních věd
Platnost: od 2015
Semestr: zimní
E-Kredity: 5
Způsob provedení zkoušky: zimní s.:
Rozsah, examinace: zimní s.:2/0, Zk [HT]
Počet míst: neurčen / neurčen (45)
Minimální obsazenost: neomezen
4EU+: ne
Virtuální mobilita / počet míst pro virtuální mobilitu: ne
Stav předmětu: nevyučován
Jazyk výuky: němčina
Způsob výuky: prezenční
Poznámka: předmět je možno zapsat mimo plán
povolen pro zápis po webu
při zápisu přednost, je-li ve stud. plánu
Garant: prof. PhDr. Ota Konrád, Ph.D.
prof. Manfred Weinberg
Termíny zkoušek   Rozvrh   Nástěnka   
Sylabus - němčina

Migration(en) in Mitteleuropa. Literatur, Geschichte, Politik und Gedächtnis - JMM661

Ringvorlesung des Lehrstuhls für Deutsche und Österreichische Studien und des Instituts für germanische Studien

Montag, nám. Jana Palacha 2, Raum Nr. 201

 

6.10.

18:20-19:50

Manfred Weinberg: Was heißt und zu welchem Ende liest man Migrantenliteratur 

Die Vorlesung richtet sich gegen eine bloß biographische Rückrechnung der ‚Migrantenliteratur‘ und unternimmt - im Ausgriff auf Modellierungen eines ‚kulturellen Gedächtnisses‘ - den Versuch, eine immanente Poetik solcher Literatur zu formulieren, die im Übersetzen von Kulturen ineinander liegt. Überprüft wird diese These an Libuše Moníkovás zweitem Roman Pavane für eine verstorbene Infantin und ihren Essays.

Lektüre: Manfred Weinberg, "Migrantenliteratur - eine Bestandsaufnahme Am Beispiel von Libuše Moníkovás ‘Pavane für eine verstorbene Infantin’", in: Zeitschrift für interkulturelle Germanistik 2 (2012), Heft 2, 93-111; evtl. Libuše Moníková,  Pavane für eine verstorbene Infantin. Roman. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1988 (Erstausgabe: Berlin 1983: Rotbuch).

 

Michal Dimitrov: Worum geht es in der Integrationsdebatte eigentlich? Migration und Integration zwischen Theorie und Praxis 

Kaum ein anderes Thema hat in Europa heute so viel Brisanz wie Migration und Integration von Zuwanderern. Dabei wird von politischen Entscheidungsträgern mit soziologischen Grundbegriffen wie Integration, Assimilierung oder Multikulturalismus - sei es gewollt oder ungewollt - sehr vage und unpräzis umgegangen. Im migrationspolitischen Diskurs wird häufig über Parallelgesellschaften, Multikultur, Werten und Normen gesprochen - diese Begriffe werden aber kaum näher definiert. Dadurch entsteht eine Lücke zwischen theoretischen Konzepten von Migration und Integration einerseits und Praxis und ihrer Interpretation im politischen Alltag anderseits. Worum geht es aber in der Integrationsdebatte eigentlich? Welche strukturelle und kulturelle Integrationsalternativen gibt es in einer Gesellschaft und welche Integrationspolitiken werden davon in einer liberalen Demokratie abgeleitet? Zu welchen Zwischenergebnissen führen sie?

Lektüre:  Ruud Koopmans, "Der Zielkonflikt von Gleichheit und Diversität. Integration von Immigranten, Multikulturalismus und der Wohlfahrtsstaat im internationalen Vergleich", in Integration von Zuwanderern. Erfahrungen, Konzepte, Perspektiven, hrsg. v. Stephan Luft und Peter Schimany (Bielefeld: Transcript Verlag, 2010), 55-93


13.10.

Vorlesung fällt aus

 

20.10.

18:00-20:00

Ota Konrád: Migration und Heimatfront. Die Erfahrung der Migration im Ersten Weltkrieg

Der Erste Weltkrieg gilt als die "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts". Die Phänomene, die das 20. Jahrhundert prägten, wie u.A. das Massentöten, das Verwischen der Grenze zwischen Front und Heimatfront und die Stärkung der Rolle des Staats wurden zum ersten Mal in den Jahren 1914-1918 zur Alltagserfahrung breiter Schichten der Bevölkerung (nicht nur) in Mitteleuropa. Das Gleiche gilt auch für die Migration, die vor allem in Form von Flucht oder Evakuierung vor der heranrückenden Front und Kriegsgefangenschaft auftrat. Der Vortrag wird dieses Phänomen kurz darstellen und der Frage nach der Bedeutung der Migration für die Gesellschaften Mitteleuropas nachgehen: wie haben die Erfahrungen mit dem "Fremden" und die Herausbildung einer engeren regionalen und nationalen Identität, die für die Nachfolgestaaten von großer Bedeutung waren, diese Gesellschaften geprägt? 

Lektüre: Hermann J. W. Kuprian: "Entheimatungen": Flucht und Vertreibung in der Habsburgemonarchie während des Ersten Weltkrieges und ihre Konsequenzen, in: Hermann J.W.Kuprian, Oswlad Überegger (Hg.): Der Erste Weltkrieg im Alpenraum. Erfahrung, Deutung, Erinnerung. La Grande Guerra nell´arco alpino. Esperienze e memoria, Innsbruck 2006, S. 289-306.


Štěpán Zbytovský: Ostjudentum und Prager (deutsche) Literatur nach 1900

Um 1910 gipfelte eine Welle der Popularität des Ostjudentums in Mitteleuropa. Die Prager deutsche Literatur - nicht nur Max Brod oder Franz Kafka bezeugen es - stellte einen der Brennpunkte dieser Faszination dar. Ihren Umständen, Motiven und v.a. literarischen Reflexen geht diese Vorlesung nach.

Lektüre: Andreas Herzog: Zum Bild des "Ostjudentums" in der "westjüdieschen" Publizistik der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. In: Kakanien Revisitedhttp://www.kakanien.ac.at/beitr/fallstudie/AHerzog2.pdf

 

27.10.

Vorlesung fällt aus

 

3.11.

18:20-19:50
Jaroslav Kučera: Die Zwangsaussiedlung der Deutschen aus Ostmitteleuropa nach dem Zweiten Weltkrieg als Problem der internationalen Beziehungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Der Zweite Weltkrieg und die unmittelbare Nachkriegszeit veränderten die Nationalitätenkarte Ostmittel- und Osteuropas grundlegend. In mehreren Schüben, zuletzt in Gestalt der durch die Alliierten bewilligten Zwangsaussiedlung nach Kriegsende, verschwand zum Grossteil eine Bevölkerungsgruppe, die das Schicksal und das Antlitz dieser Region seit Jahrhunderten mitgestaltete und mitprägte. Der Vortrag fasst zunächst die freiwilligen wie zwangsweisen Migrationsströme der Kriegs- und Nachkriegszeit zusammen, um sich vorrangig dem Problem der Behandlung der in Potsdam beschlossenen Zwangsaussiedlung der Deutschen aus Ostmitteleuropa in den internationalen Beziehungen zuzuwenden, deren Folgen in einiger Hinsicht bis heute zu spüren sind.

Lektüre: Ther, Phillip: Die dunkle Seite des Nationalstaates. "Ethnische Säuberungen" im modernen Europa. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen 2011, S. 261-279. 

10.11.

18:00-20:00
Milan Tvrdík: Der tschechische Anteil an der deutschen Literatur der Migranten an Beispielen von Libuše Moníková und Ota Filip

Die tschechischen, jüdischen und auch einige deutsche Emigranten aus Prag und der damaligen Tschechoslowakei, die zuerst von den nationalsozialistischen Okkupanten, später von der kommunistischen Diktatur gezwungen wurden die Stadt und das Land zu verlassen, bildeten im mächtigen Strom der Migrationsliteraten des 20. Jahrhunderts eine besondere Gruppe, die - wie es scheint - es am leichtesten hatte, sich an den jeweils neuen Kulturkontext anzupassen. Die Juden in den USA, Israel oder England der Kriegs- und Nachkriegsjahre, die Tschechen in dem angelsächsischen, französischen oder deutschen - Beispiel Libuše Moníková (1945 - 1998) oder Ota Filip (* 1930) - Kulturkontext der Zeit des Kalten Krieges legen davon Zeugnis ab.

LektüreKlaus Schenk/Almut Todorow/Milan Tvrdík (Hrsg.): Migrationsliteratur. Schreibweisen einer interkulturellen Moderne. Tübingen: Francke, 2004.

 

Ursula Knoll: Narrative der Unterbrechung: Migrationsliteratur und Narratologie

In dieser Einheit gehen wir der Frage nach, wie die durch Migration erzwungene Erfahrung von Fragmentierung und Brüchigkeit spezifische Erzählweisen hervorbringt, die sich als 'broken narratives' konzeptualisieren lassen, die narratologische Grundannahmen wie Linearität, Kausalität und Kohärenz irritieren.

Lektüre: Maria Tamboukou: 'Portraits of Moments': Visual and Textual Entanglements in Narrative Research. In: Current Narratives 3 (2011); Ceija Stojka: Reisende auf dieser Welt. Wien 1992; Deike Wilhelm: Die Literatur von Sinti und Roma im deutschsprachigen Raum. In: Migrationsliteratur. Eine neue deutsche Literatur? Dossier. Heinrich Böll Stiftung 2009, S. 36-39.

 

17.11.

Vorlesung fällt aus

 

24.11.

18:20-19:50

Boris Blahak: Hus und Beneš am Eisernen Vorhang.  Zwangsmigration und Neubeheimatung in Josef Martin Bauers Zeitparallelen-Festspiel ,Der Drachenstich‘

1.12.

18:20-19:50
Vladimír Handl: Imigration as a Security Issue in Germany and Europe

8.12.

18:20-19:50

Michal Dimitrov: Braucht "Wiener Blut mehr Mut"? Migration, Integration und Populismus in Österreich von Haider zu Strache

Seit mehr als zwei Jahrzehnten bildet das Thema Migration/Integration eine wichtige Basis für den Erfolg von populistischen Parteien und Bewegungen in Europa. Die Freiheitlichen in Österreich sind nach dem Aufstieg von Jörg Haider zu den Bahnbrechern dieser Entwicklung geworden. Populismus ist zum Dauerbegleitungsfaktor österreichischer Politik geworden. Mit Heinz Christian Strache an der Spitze genießt die zweite Generation des österreichischen Populismus gerade ihre Blütezeit. Welche strukturellen Ursachen hat der Aufstieg und Erfolg von Populismus in Österreich? Wie werden die Ängste der Wähler vor "Überfremdung" mobilisiert und welche Rolle spielt das Thema Migration/Integration in der gesamtpolitischen Strategie der FPÖ? Wo liegt die Grenze zwischen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus? Kann Heinz Christian Strache den Schatten von Haider überwinden und österreichischer Kanzler werden?

Lektüre:  Reinhard Heinisch, "The Structure and Agency of Austrian Populism", in Danielle Albertazzi and Duncan McDonnell, Twenty-First Century Populism. The Spectre of Western European Democracy. (New York: Palgrave Macmillan, 2008). 67-83.  (als PDF-Datei)

15.12.

18:20-19:50

David Emler: Between Time and Space: The Memory of Migration and the Migration of Memory

It may not seem natural at first sight, but memory encompasses not only the dimension of time (i.e. relations between the present and the past), but also the spatial element. There are numerous practices that try to locate the past in space. In the academic sphere Pierre Nora’s famous (and sometimes abused) "Realms of Memory" are just one example, but topographic approach to memory - analyzing memorials, museums, archives and other traces of the past - is one of the most traditional methods to discuss this phenomenon. In my lecture, I would like to address the question how migrations (as actions with very important spatial dynamic) contributed to our theoretical understanding of memory and how are these migrations remembered and re-negotiated in national narratives through politics of memory today.

 

Reading: Owain Jones and Joanne Garde-Hansen, "Introduction", in: Owain Jones and Joanne Garde-Hansen (eds.), Geography and Memory. Explorations in Identity, Place and Becoming (Basingstoke and New York: Palgrave Macmillan, 2012), 1-18.

 

Poslední úprava: Konrád Ota, prof. PhDr., Ph.D. (16.10.2014)
 
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