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Předmět, akademický rok 2019/2020
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Grenze: Ein Begriff und seine Karriere, (De-)Konstruktion und Konzeptualisierung in Mitteleuropa - JMM098
Anglický název: Grenze: Ein Begriff und seine Karriere, (De-)Konstruktion und Konzeptualisierung in Mitteleuropa
Zajišťuje: Katedra německých a rakouských studií (23-KNRS)
Fakulta: Fakulta sociálních věd
Platnost: od 2018
Semestr: letní
E-Kredity: 4
Způsob provedení zkoušky: letní s.:
Rozsah, examinace: letní s.:0/2, Z [HT]
Počet míst: neurčen / neurčen (20)
Minimální obsazenost: neomezen
4EU+: ne
Virtuální mobilita / počet míst pro virtuální mobilitu: ne
Stav předmětu: nevyučován
Jazyk výuky: němčina
Způsob výuky: prezenční
Způsob výuky: prezenční
Další informace: http://Kurs proběhne formou blokové výuky 11.-16. března v Bad Kissingen (SRN), Akademie Mitteleuropa
Poznámka: předmět je možno zapsat mimo plán
povolen pro zápis po webu
Garant: PhDr. Miroslav Kunštát, Ph.D.
Mgr. Mikuláš Zvánovec, Ph.D.
Termíny zkoušek   Rozvrh   Nástěnka   
Anotace - němčina
Poslední úprava: PhDr. Miroslav Kunštát, Ph.D. (08.01.2018)
Die Problematik von Grenze/Grenzen in der Region Mitteleuropa ist ein Fixstern gegenwärtiger multidisziplinärer Forschung, die so auf die grundlegenden politischen, ökonomischen und kulturellen Veränderungen und Transformationen reagiert, die sich hier im 20. und an der Schwelle zum 21. Jahrhundert vollzogen und vollziehen und in welchen das Thema der Grenzen (im weitesten Sinne des Wortes) eine Schlüsselrolle spielte und spielt. Die beiden Weltkriege hatten deutliche Veränderungen auf der politischen Landkarte Europas zur Folge: Die neu gezogenen politischen Grenzen waren eine Kombination aus historischen und machtpolitischen Zugriffen und Kriterien (begleitet von historisch und naturrechtlich legitimierten Argumentationen) und wurden oftmals auf den Tischen der Siegermächte entworfen. Beim gemeinsamen Seminar des Instituts für internationale Studien der Karlsuniversität in Prag, des Zentrums für Tschechische Studien Bohemicum an der Universität Regensburg und der Pädagogischen Universität in Krakau werden allerdings noch weitere damit zusammenhängende „Grenzen“ thematisiert, die in dieser Region entstanden sind: Neben den politischen oder Staatsgrenzen geht es hier um sprachliche, nationale, kulturelle und soziale Grenzen sowie um die Bemühungen diese Grenzen zu überwinden oder zumindest unter dem Blickwinkel eines sich vereinigenden Europa positiv zu interpretieren.
Der Prozess der (Selbst-) Abgrenzung ist wichtiger Bestandteil jedweder kollektiven Identität; die ewige und dabei immer wieder neu formulierte Grenze zwischen „ich“ und „du“, resp. „wir“ und „ihr“ ist zugleich Reflexions- und Reibungsfläche, Barriere und Bindeglied zwischen verschiedenen Typen und Formen von Identität. In den ersten Dekaden des 21. Jahrhunderts gehört Mitteleuropa zwar zu einem „Europa ohne Grenzen“, dessen Fortbestehen im ökonomischen und alltäglichen Leben zur Routine geworden ist. Schmerzhafte globale Prozesse und Ungleichheiten, begleitet von Kriegen und massenhaften Migrationsbewegungen führten allerdings zu einem Bedürfnis, neue oder erneuerte Grenzen herzustellen (etwa der „Zaun“ im Süden von Ungarn) oder auch dem Bedürfnis, sich neuerlich gegenüber einer „gefährlichen“ und „fluiden“ Umgebung abzugrenzen – oft auch unter Verwendung nationalistischen oder völkischen Vokabulars aus längst vergangenen Zeiten. Hierbei kommt auch der seit 1989 scheinbar verschwundene „Eiserne Vorhang“ zum Tragen, und das sowohl im sozialen Sinne („Wohlstandsgefälle“), als auch in Bezug auf die Qualität von Demokratie, öffentlichen Institutionen und Rechtsstaat. Diese Typen von mitteleuropäischen Grenzen – die verschwunden waren und wieder hervorkommen – sind Gegenstand der Vorträge und Diskussionen des Seminars, das vom 11. bis 16. März 2018 in der Akademie Mitteleuropa, Bildungszentrum „Heiligenhof“, Bad Kissingen (SRN) stattfindet.


Podmínky zakončení předmětu
Poslední úprava: PhDr. Miroslav Kunštát, Ph.D. (08.01.2018)

Předpokládá se aktivní účast v diskusích k jednotlivým tématům (viz syllabus), které budou probíhat v německém jazyce. Studující si připraví - po dohodě s vyučujícími - kratší esej na téma související s obsahem kursu.

Literatura - němčina
Poslední úprava: PhDr. Miroslav Kunštát, Ph.D. (08.01.2018)

Literatur:

 

Wilfried von Bredow: Grenzen: eine Geschichte des Zusammenlebens vom Limes bis Schengen. Darmstadt: Theiss, 2014.

Bundeszentrale für Politische Bildung: Grenzen. Themenheft der Zeitschrift "Aus Politik und Zeitgeschichte", 63. Jahrgang 2014, Nr. 4-5, mit sechs Beiträgen zum Thema Grenzen.

Jaroslav Dokoupil et al.: Euroregion Böhmerwald / Bayerischer Wald-Unterer Inn / Mühlviertel. Plzeň 2014.

Nicolas Engel, Michael Göhlich, Thomas Höhne, Matthias Klemm, Clemens Kraetsch, Christoph Marx, Marek Nekula, Joachim Renn: Grenzen der Grenzüberschreitung: Zur »Übersetzungsleistung« deutsch-tschechischer Grenzorganisationen. Bielefeld: Transcript, 2014.

Michael Gehler, Andreas Pudlat (Hg.): Grenzen in Europa. Hildesheim: Olms, 2009.

Hans Hecker (Hg.): Grenzen. Gesellschaftliche Konstitutionen und Transfigurationen. Essen: Klartext, 2006.

Werner Holly: Grenzidentitäten in Mittelosteuropa. Das Projekt "EU Border Identities" und sein deutsch-tschechischer Teil. In: B. Neuss, P. Jurczek, W. Hilz (Hgg.), Die MOE-Staaten vor dem EU-Beitritt – Chancen und Probleme aus politik- und regionalwissenschaftlicher Sicht. Tübingen: Europäisches Zentrum für Föderalismus-Forschung, 2003, 48-67.

Werner Holly, Jiří Nekvapil, Ilona Scherm, Pavla Tiserova (2003): Unequal neighbours: Coping with asymmetries. In: Journal of Ethnic and Migration Studies 29, 819-834.

Václav Houžvička, Lukáš Novotný: Otisky historie v regionálních identitách obyvatel pohraničí. Sebedefinice a vzájemné vnímání Čechů a Němců v přímém sousedství. Praha: Sociologický ústav AV ČR, 2007.

Milan Jeřábek, Milan et al.: České pohraničí. Bariéra nebo prostor zprostředkování? Praha: Academia, 2004.

Katrin Lehnert: Die Un-Ordnung der Grenze: Mobiler Alltag zwischen Sachsen und Böhmen und die Produktion von Migration im 19. Jahrhundert. Leipzig: Universitätsverlag, 2017. 

Petr Lozoviuk (Hg.): Grenzgebiet als Forschungsfeld: Aspekte der ethnografischen und kulturhistorischen Erforschung des Grenzlandes. Leipzig: Universitätsverlag, 2009. 

Christoph Marx, Marek Nekula: Constructing a cross-border space through semiotic landscapes: A case study of a German-Czech organization. In: Mikko Laitinen, Anastassia Zabrodskaja (eds.), Dimensions of Sociolinguistic Landscapes in Europe: Materials and Methodological Solutions. Berlin: Lang, 2015, 149-168.

Markus Meinke (Hg.): Die tschechisch-bayerische Grenze im Kalten Krieg in vergleichender Perspektive. Politische, ökonomische und soziokulturelle Dimensionen. Regensburg: Archiv der Stadt Regensburg, 2011.

Nils Müller: Die alltägliche Reproduktion nationaler Grenzen. Konstanz: UVK, 2014. 

Andreas Rutz: Grenzen im Raum – Grenzen in der Geschichte. Probleme und Perspektiven. In: Eva Geulen, Stephan Kraft (Hrsg.): Grenzen im Raum – Grenzen in der Literatur. In: Zeitschrift für deutsche Philologie. Sonderheft zum Band 129, Berlin 2010, 7–32.

Angela Siebold: ZwischenGrenzen. Die Geschichte des Schengen-Raums aus deutschen, französischen und polnischen Perspektiven. Paderborn: Schöningh, 2013.

Bernhard Struck: Grenzregionen, in: Europäische Geschichte Online, hrsg. vom Institut für Europäische Geschichte (Mainz), 2012.

Zdeňka Stoklásková: Cizincem na Moravě. Brno: Matice Moravská, 2007.

Marcel Vietor: Europa und die Frage nach seinen Grenzen im Osten: Zur Konstruktion "europäischer Identität" in Geschichte und Gegenwart. Stuttgart: Ibidem, 2010.

Andreas Wiedemann: "Pojď s námi budovat pohraničí!": osídlování a proměna obyvatelstva bývalých Sudet 1945-1952. Praha: Prostor, 2016 (auch auf Deutsch erschienen).

Koll.: Život na československých hranicích a jejich překračování v letech 1945-1989. TU Liberec – ÚSTR Praha, 2017.

 

Sylabus - němčina
Poslední úprava: PhDr. Miroslav Kunštát, Ph.D. (08.01.2018)

Sonntag, 11. März

 

Anreise bis 17 Uhr

18.00 Uhr                  Abendessen

19.00 Uhr                  Begrüßung durch Gustav Binder (Akademie Mitteleuropa, Bad Kissingen), Vorstellungsrunde,

19.15 – 21.00 Uhr   Marek Nekula (Universität Regensburg) – Miroslav Kunštát, (Karlsuniversität Prag): Kurze Einführung in die Seminarthematik

                                    Eröffnungsvortrag: Marketa Spiritova (LMU München): Konstruktion und Imagination von Grenzen (doing space/doing border)

 

 

 

Montag, 12. März

 

08.00 Uhr                  Frühstück

09.00 Uhr                  Marek Nekula (Universität Regensburg): Rekonstruktion und Dekonstruktion der Grenze in bayerisch-tschechischen Grenzorganisationen

                                    anschl. Diskussion

10.30 Uhr                  Miroslav Kunštát (Karlsuniversität Prag): Grenz(t)räume. Tschechische Grenz- und Raumvorstellungen und Konzepte vom 19. bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts

                                    anschl. Diskussion

12.00 Uhr                  Mittagessen

14.00 Uhr                  Sarah Scholl-Schneider (Universität Mainz): Erinnerungen an den Eisernen Vorhang

                                    anschl. Diskussion

15.30 Uhr                  Kaffee

16.00 Uhr                  Václav Šmidrkal (Karlsuniversität Prag): Staatsgrenze der kommunistischen Tschechoslowakei in der tschechischen Erinnerungskultur nach 1989

                                    anschl. Diskussion  

18.00 Uhr                  Abendessen

 

Dienstag, 13. März

 

08.00 Uhr                  Frühstück

09.00 Uhr                  Jan Rydel (Pädagogische Universität, Krakau): Immer noch geteilt? Über die Langlebigkeit der historischen Grenzen in Polen.

                                    Anschl. Diskussion

10.30 Uhr                  Mikuláš Zvánovec (Karlsuniversität Prag): Die Schutzarbeit an der deutsch-tschechischen Sprachgrenze. Die Rolle der sog. Schutzvereine bei der kulturellen Durchdringung 
der multinationalen Gebiete der böhmischen Länder

anschl. Diskussion  

12.00 Uhr                  Mittagessen, Kaffee

13.30 Uhr                  Gustav Binder (Akademie Mitteleuropa, Bad Kissingen): Führung durch den „Weltkurort“ Bad Kissingen, anschl. Besuch des Bismarck-Museums in der Oberen Saline

18.00 Uhr                  Abendessen

 

Mittwoch, 14. März

 

08.00 Uhr                  Frühstück

09.00 Uhr                  Tereza Svobodová (Karlsuniversität Prag): Energie: Nationale Angelegenheit mit grenzüberschreitenden Folgen

                                    anschl. Diskussion

10.30 Uhr                  Renata Sirota-Frohnauer (Universität Regensburg): [Das Thema muss noch präzisiert werden]

                                    anschl. Diskussion

12.00 Uhr                  Mittagessen

14.00 Uhr                  Kateřina Papežová (Karlsuniversität Prag):Grenzüberschreitende  Kontakte und gegenseitige Wahrnehmung der Einwohner der

                                 tschechischen und österreichischen Grenzregionen in den ersten  Jahren nach der Grenzöffnung

                                    anschl. Diskussion

15.30 Uhr                  Kaffee

16.00 Uhr                  Filip Rambousek – Veronika Křížková (Karlsuniversität Prag)  :    Granzwanderung entlang der böhmisch-säschsichen und der  

                                böhmisch-bayerischen Grenze: eine  hautnahe  „spazierwissenschaftliche“ Perspektive

                                    anschl. Diskussion

18.00 Uhr                  Abendessen

 

Donnerstag, 15. März

 

08.00 Uhr                  Frühstück

08.30 Uhr                  Exkursion nach Thüringen (Thema: deutsch-deutsche Grenze bis 1990;

                                 einzelne Reiseziele müssen noch präzisiert werden) 

18.00 Uhr                  Rückfahrt nach Bad Kissingen

19.00 Uhr                  Abendessen

                                    anschl. Auswertung des Seminars

Freitag, 16. März

 

08.00 Uhr                  Frühstück

                                    anschl. Abreise 

 
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